Wie pfiffige Golfer in 5 Schritten ihr Handicap verbessern.

Jeder Golfer will sein Handicap verbessern. Sofort und ohne Aufwand. Ein gutes Handicap muss sein. Alles unter 20 geht wie Butter über die Zunge und kommt einem sozialen Aufstieg über Nacht gleich. Einstellige Handicaps sind begehrter als Aufsichtsratsgehälter. Wer „Handicap verbessern“ googelt bekommt neue Schläger angeboten. Oder wie der perfekte Golfschwung aussieht. Wie der Winkel der Arme sein muss oder der richtige Griff.

Wäre die Lösung so einfach, würde der Handicap Durchschnitt von -31 wesentlich tiefer liegen. Mit neuen Schlägern, anderem Schwung oder Griff ändern sich weder Spielweise, noch Handlungs- oder Entscheidungskompetenz. Entsprechend wenig das Spielvermögen, das Handicap. Der mentalen Komponente wird keine Beachtung geschenkt. Wie ein Kind in einem Entwicklungsprozess erst Krabbeln, dann Laufen lernt ist auch das Handicap zu verbessern ein Reifeprozess. Kinder eignen sich autodidaktisch nötige Kompetenzen an, um sich selbständig im Leben bewegen zu können. Der Sog des Erfolgs beschert Kindern in unermesslicher Geschwindigkeit Wachstumsprozesse. Wir Erwachsene (Golfer) boykottieren Entwicklungsschritte durch Druck und Vergleich. Die angeborene Fähigkeit des Sogs nach Entwicklung gilt es wiederzuentdecken. Richtig genutzt verbessert sich nicht nur das Handicap.

Wie Du als Golfer Dein Handicap verbesserst.

Du kennst das:

Du willst unbedingt Dein Handicap verbessern.

Eine Unterspielung muss doch drin sein!

Schließlich spielst Du seit längerem Dein Handicap stabil.

Und dann das! Nichts geht!

Im Turnier triffst Du keinen Ball!

Der Abschlag vom Tee getoppt, der nächste Schlag fett, dann den berühmten Shanky über die Auslinie!

Wut und Scham steigen auf.

Du kämpfst mit den Tränen!

Aufgeben?

Weitermachen?

Ganz aufhören?

Du gerätst in die Abwärtsspirale.

Tiefer und immer tiefer!

Deine ohnehin schlechten Schläge werden noch katastrophaler.

Kalter Schweiß klebt auf Deiner Stirn.

Das Wetter ist schuld!

Die Mitspieler nerven!

Der Platz ist viel enger als tags zuvor!

Du hättest Dich besser warmspielen müssen.

Oder noch einmal den Trainer konsultieren.

Deinem Spielplan hättest Du folgen sollen.

Stopp!

Vollbremsung!

Höchste Zeit, die Abwärtsspirale anzuhalten.

Schritt 1: Handicap verbessern dank Emotionskontrolle

Schlecht spielen ist das eine, einen klaren Kopf behalten das andere.

Selbst Profis sind mit den wenigsten Schlägen wirklich zufrieden.

So wie Du!

Versprochen.

Beobachte einmal gute Handicapper und Profis, wie sie sich nach dem Schlag verhalten, wenn der Ball ins Aus oder in den Teich gerollt ist.

Auch im Fernsehen, wenn nur dieser eine Schlag kurz eingeblendet wird.

Du willst die Spieler zwischen den Schlägen beobachten.

Wie verhalten die sich?

Beobachte die Emotionen.

Reaktionen.

Taktik.

Was nimmst Du wahr?

Nichts!

Wie – die toben nicht herum?

Nein!

Wirklich nicht!

Besser gesagt, in der Regel nicht!

Je weniger emotional Du re-agierst, desto besser spielst Du.

Dazu drei Theorien aus der Praxis

  1. Hast Du nach einer guten Party schon einmal beschwipst Golf gespielt?
    Als wirklich alles amüsant und okay war?
    Deine Bewegung vielleicht verlangsamt – dabei noch kontrolliert genug?
    Du Dir keine Gedanken über den letzten und den nächsten Schlag gemacht hast?
    Du weder gezählt noch kalkuliert hast?
    Du beschwingt, mutig und auch etwas faul agiert hast?
    Wie war Dein Spiel?
    Erstaunlich gut?
  2. Oder hast Du schon Turniere über 2 Runden – 36 Löcher – an einem Tag gespielt?
    Ist Dir aufgefallen, dass Du in der 2. Runde besser gespielt, gar unterspielt hast?
    Du warst erschöpft, alles war egal.
    Du hattest keine Lust, Dich aufzuregen.
    Das wäre Verschwendung wertvoller Ressourcen gewesen.
    Du hast aufgegeben, Dich zu beschweren, Deine Fehlschläge zu rechtfertigen.
    Du hast auf den Kunstschlag durch die Bäume verzichtet und auf dem kürzesten Weg zurück aufs Fairway gespielt.
    Alles andere wäre Verschwendung von Zeit und Ressourcen!
  3. Hat Dich schon einmal ein heftiger Regenschauer auf der Runde erwischt?
    Dass Du Dich unterm Schirm verkriechen musstest?
    Nass bis auf den Schlüppi.
    Die Klamotten kalt und hart auf der Haut klebend, Handschuhe und Griffe triefendnass. Massive Wassertropfen rollten direkt vor Deinen Augen von der Cap.
    Die Schläger flutschten Dir aus der Hand.
    Normale Schläge waren nicht möglich.
    Emotionale Ausraster erreichten die Flightpartner nicht und verpuffen nutzlos.
    Wie haben Deine „Ausraster“ ausgesehen?
    Bist Du für Dich selber auch ausgeflippt?
    Oder bist Du ratlos und hilflos zurückgeblieben?
    Hast Du innerlich aufgegeben?
    Dich hingegeben?
    Oder noch einmal richtig aufgedreht und Dich auf eine warme Dusche und ein gutes Getränk im Clubhaus gefreut?

Bingo.

Hast Du es gemerkt?

Du wirst besser spielen und Dein Handicap verbessern solange Du un-emotional bist.

Sobald Du Deine Emotionen kontrollierst und

  1. Beschwingt und mutig ohne Übermut spielst
  2. optimistisch und selbstzufrieden, fordernd agierst
  3. langsam und rhythmisch schwingst
  4. keine Ressourcen verschwenden willst
  5. keine Beschwerden äußerst

Implantiere Dir für die Runde „Golf-Alzheimer.“

Agiere wie Profis, die scheinbar ihre Fehlschläge vergessen.

Während Du nach einem verlorenen Ball ausrastest und wutentbrannt den neuen Ball ins Spiel bringst, scheinen sich Profis darüber keine Gedanken zu machen.
Es wirkt nach außen, als sei das Negativ-Erlebnis binnen hundertstel-Sekunden ausgelöscht.

Als sei nie der Ball ins Wasser gerollt.

Oder über die Aus-Linie.

Woher willst Du wissen, dass der Profi dabei innerlich ruhig bleibt?

Vielleicht hatte er in seiner Amateurkarriere dieselben Ausraster wie Du heute.

Vielleicht hat er gelernt, dass es kontraproduktiv ist, sich den Emotionen hinzugeben.

Oder er hat seine Ausraster auf ein Minimum hinuntergeschraubt.

Mit einer deutlich ausgeprägten temporären Vergesslichkeit, wirst Du mehr Spaß und Erfolg auf der Runde haben.

Schritt 2: Handicap verbessern dank Risikominimierung

Kein guter Handicapper hofft auf einen 110% Superschlag.

Sicherer und leichter spielt es sich, wenn potenzielle Fehlschläge einkalkuliert sind.

Risiken beim Golfen zu minimieren heißt, mit maximal schlechten Schlägen zu planen.

Ein Rechenexempel:

„Eigentlich sind es nur 120 Meter ins schmale Inselgrün. Bei dem starken Seitenwind ist der Ball kaum auf der Linie zu halten. Ist es nicht sicherer, vorzulegen, um dann ins Grün zu chippen? Gelingen Chip und Putt, kann es ein Par werden. Auch Bogey ist immer ein gutes Ergebnis auf dem schweren Loch. Sollte der Schlag ins Grün gelingen, ist ein Par möglich. Falls nicht – und das war bei mir zumindest statistisch 80% – ist selbst ein Doppelbogey … nicht sicher. Alles klar.

Die Fehlerquote ist zu hoch, um bei dem starken Wind das Grün zu treffen. Also wird bis auf Weiteres die sichere Rentner- Variante gewählt. Vorlegen und Chippen nach dem Motto: „Im Turnier gilt das Ergebnis – da bleibt schon mal der Spaß auf der Strecke.“

Im Turnier zählt das Ergebnis – der Spaß ist manchmal nachrangig.

Ein anderes Rechenexempel:

Mit einem Hybrid ist das Grün gut erreichbar. Die Trefferquote des Schlägers auf der Range liegt bei über 60%. Bei der Hanglage wird sich die Quote deutlich verschlechtern. Also lieber sicher vorlegen, um dann aus der Lieblingsdistanz mit dem Lieblingsschläger das Grün anspielen.

Lieber ’nen Bogey kalkuliert als ’nen Tripplebogey riskiert!

Hast Du einen erklärten Lieblingsschläger im Bag?

Für einige steht das Sandeisen für jede Art von Annäherung.

Wie der Driver für jede Art von Abschlag.

So, hast Du es gelernt.

Stopp.

Überdenke Deine Schlägerwahl mit jedem Schlag.

Warum nicht aus dem Bunker putten, wenn es die Kante zulässt?

Warum nicht das sichere Lieblingseisen vom Abschlag?

Warum nicht flache Chips durch die Rentnerschneise spielen?

Und mit dem Driver flach aus den Bäumen chippen?

Finde die jeweils beste Möglichkeiten, Deine Risiken zu minimieren.

Sei mutig, Dein eigenes Spiel zu spielen.

Keiner kann Dir den Driver aufzwingen!

Ist Deine Trefferquote des Drivers gering, „vergiss“ ihn doch einfach mal in der Garage.

Kalkuliere jeden Schlag als Fehlschlag ein und baue Dein Spiel darauf auf.

Überlege immer, welchen Schlag braucht es, um kein Risiko einzugehen.

Lege Deinen Ball strategisch vor- oder sicher hinter den Hindernissen ab.

In sicherer Entfernung. Langweilig – oder?

Würdest Du immer noch leichtfertig handeln und hoffen auch wenn Du weißt, dass kein Profispieler Risiken eingeht?

Sobald Du die physischen Hindernisse wie Bunker, Teiche, Rough etc aus dem Spiel nimmst und die Risiken minimierst, hast Du bereits viel bewirkt, um Dein Handicap zu verbessern.

Handicap verbessern bedeutet Vertrauen in seine Schläge zu haben.

Ein großer Vorteil, der sich im Handicap auswirkt ist Vertrauen in seine Schläge zu haben.

Je mehr Übung, je größer die Erfahrung, desto höher das Vertrauen.

Ein guter Spieler weiß aus Erfahrung, dass ein krasser „Fehlschlag“ noch immer ein solider Schlag bleibt.

Damit kann auch die hohe Baumreihe in 140 Metern Entfernung mit Leichtigkeit überwunden werden.

Oder der Teich, die Bunkerlandschaft.

Alles kein Problem!

Solange ein „krasser“ Fehlschlag höchstens 10%, maximal 20% verlustig geht, ist der schlechte Schlag immer akzeptabel.

Sind Deine Schläge noch nicht stabil abrufbar und Deine Fehlerquote noch über 35% spielst Du einfach das, was Du wirklich kannst.

Greife nie hoffnungsvoll nach den Sternen, wenn Dir mal ein guter Schlag gelungen ist.

Nur Dein Unterbewusstsein weiß um Deine wahre Spielstärke – für diesen Tag!

Kennst Du noch WYSIWYG?

Das Akronym für den Grundgedanken „What you see is what you get“.

Exakt so willst Du spielen.

So willst Du auf der Runde denken.

Handicap verbessern bedeutet mehrere Ebenen auf der Entwicklungsleiter zu erklimmen.

Je besser die Zielfokussierung gelingt, desto höher wird der Lerneffekt

Schritt 3: Handicap verbessern dank besserer Entscheidungen

Setz Dich ins Auto.

Strecke Hamburg – München.

Umzug der Familie. Vollbeladen bis unters Dach.

3 Grad Celsius, Nieselregen.

Urlaubsverkehr.

Oder Du fährst die Strecke alleine – mit leichtem Handgepäck,

20 Grad Celsius, Trocken.

Windböen in Orkanstärke.

Freie Fahrt.

Haben beide vorgestellten Situationen dieselben Fahreigenschaften?

Wird der Ballflug wie ein Auto durch äußere Situationen beeinflusst?

Natürlich!

Die Fahreigenschaften sind komplett verschieden.

Im ersten Fall liegt das Auto schwerfällig wie ein Stein auf der Straße und kriecht durch den Stau.

Im anderen Fall hebt der Wagen fast ab, reagiert sensibel und ist schwer zu bändigen.

Versierter Autofahrer machen sich darüber keine Gedanken und passen intuitiv ihre Fahrweise den aktuellen Gegebenheiten an.

Gute Handicapper auch.

Höhere Handicaps und Anfänger können sich den Gegebenheiten noch nicht anpassen.

Sie haben wenig Erfahrungswerte und spielen grundsätzlich den Schläger, der ihnen für diese Distanz geläufig ist.

Vom Abschlag den Driver, dann das Fairwayholz, Annäherung mit dem Wedge und Putter auf dem Grün.

Niedrige Handicapper hingegen berechnen die Schlaglängen nach Erfahrungswerten.

Beispielsweise ändert sich die Schlägerwahl niedriger Handicapper bei

  • Wind
  • Hanglagen
  • Höhenunterschieden
  • Temperaturunterschieden
  • Luftfeuchtigkeit
  • Tagesform

So werden bei beispielsweise 100 Meter Luftlinie (gelasert/GPS) situationsbedingt zwischen 90 und 190 Meter kalkuliert.

Je erfahrender Du wirst, desto besser Dein Handicap.

Jeder Fahranfänger übt die Abläufe, Handgriffe und Verkehrsregeln.

So wie viele Golfer jedes Mal aufs Neue ihren Schwung und den Platz kennen lernen. Irgendwann wird auch das selbstverständlich.

Für einige bleibt der Bewegungsablauf auch nach Jahren so komplex, dass es sich kaum wie Autofahren verselbständigen lässt.

Rechne solide und triff gute Entscheidungen

  • Lerne Deine Fehlerquote kennen.
    Analysiere auf der Range Deine Schlaglängen und Abweichungen. Spiele 10 Bälle und beobachte genau: wie viele Bälle landen im Ziel, wie viele kommen wie weit vom Ziel entfernt zum Liegen.
  • Prüfe vor jeder Runde Deine Tagesform und beziehe bei jedem wichtigen Schlag Deine tagesaktuellen Fehlertoleranzen mit ein
  • Bleibe immer ehrlich mit Dir

Schritt 4: Dein Handicap verbessert sich dank ungewohnter Wege

„BITTE – nicht in den Bunker!“

Dieses Stoßgebet hast Du gewiss auch schon häufig genug gedacht, gesprochen oder gebrüllt.

Mal quält sich der Ball mit der allerletzten Umdrehung noch irgendwie über die Lochkante. Ein anderes Mal bleibt er auf dem letzten Grashalm, einen Millimeter vorm Loch liegen.

Meistens bleibt er hinter- seltener vor der Auslinie liegen.

Ist Dir aufgefallen, dass Du auf einer Runde ausschließlich „Glück“ hattest?

Oder „Pech“?

Mache Dir immer bewusst:

Die Macht* ist mit Dir!

Die Macht ist so lange mit Dir, wie Du aus Dir heraus positiv und im Rahmen Deines Spielvermögens agierst.

Die Macht wendet sich sofort gegen Dich, sobald Du negativ bist oder etwas versuchst, das außerhalb Deines Spielvermögens liegt.

Das klingt dann etwa so:

„Hoffentlich gelingt mir diesmal der 190m Schlag über den Teich!“

Nutze die Macht, die Kraft des Universums, das Momentum, den Flow oder wie auch immer Du es ausdrücken magst und bestelle Dir das, was Du gerade brauchst.

Beispielsweise:

„In 110 Metern leuchtet die Sonne diese wunderbare grüne Stelle neben der Fahne an. Exakt dort wird mein Ball zu liegen kommen.

Was muss ich dafür tun?

Wie muss der Schlag dafür ausgeführt werden?“

Wähle den richtigen Schläger und schlage im tiefem Vertrauen, dass der Ball dort zu liegen kommt.

Irgendwie!

Dem Universum ist der Weg egal, nur das Ergebnis zählt!

So mag es sein, dass Dein getoppter Ball vom Seerosenblatt abprallt und 2 Meter neben dieser definierten Stelle zu liegen kommt.

Glück im Unglück?

Oder der Ball gegen den Fahnenstock prallt, um dort zu liegen zu kommen.

Pech gehabt?

In beiden Fällen wurde Dein Auftrag ausgeführt.

Äußere klar und eindeutig den Wunsch, was Du möchtest – wo Dein Ball liegen soll.

Bleibst Du im tiefen Vertrauen, dann wird Dein Ball exakt dort zu liegen kommen!

Wie bestellt!

Egal, wie schlecht der Schlag war.

Genial – oder?

Nutze die Macht, Dein Momentum und bestelle Dir das, was Du haben möchtest!

Beanspruche Deine persönliche Schützenhilfe.

Zuhause Dein Handicap verbessern

Ein gutes HCP beruht auf vielen Faktoren. Neben dem Platz lassen sich auch folgende Faktoren neben dem Golfplatz trainieren

  • Körperspannung
  • Kondition
  • Koordination
  • Ballsportarten für Ball/Auge-Koordination
  • Emotionskontrolle (Resilienzen)
  • Visualisieren
  • Meditation

Mit Erfahrung und Kenntnis der Gegebenheiten wie Topographie, Wetterverhältnisse und Tagesform kannst Du mittelfristig Dein Handicap verbessern.

Schritt 5: Sei Dir Deiner Grenzen beim Golfen immer bewusst

Sei Dir immer bewusst, Golfen gilt hinter Stabhochsprung als eine der anspruchsvollsten Sportarten.

Beim Golfen wie beim Stabhochsprung musst Du immer am Ball bleiben.

Lange Pausen und Trainingsrückstände machen sich sofort bemerkbar.

Die natürliche Lernkurve fordert ihren Tribut.

Kaum glaubst Du, es geschafft zu haben, kommt der Stillstand!

Dann sogar der Rückschritt!

Dann wieder Stillstand.

Ätzend!

Jetzt aufgeben?

Nein!

Augen zu und durch!

Mal dauern die Phasen länger, mal kürzer.

Aber sie kommen.

Das ist das Gesetz der Natur.

Darum lautet der kürzeste Golfwitz: „Ich kann’s“

Das Handicap ist eine Bewertung, ein Maßstab nicht nur für Technik, Taktik, Physis und Durchhaltevermögen.

Wie beim Stabhochsprung die Höhe, die jemand zu springen vermag.

Der Fabelweltrekord liegt bei 6,16 Meter.

Nur wenige schaffen es, 4 Meter zu überspringen.

Oder überhaupt zu springen.

Du musst schnell genug im Anlauf sein, enorme Sprungkraft haben, austrainierte Arm- Schulter- und Rückenmuskulatur, Wahnsinns Körperkontrolle und den Mut, Dich an dieser dünnen Stange hochzuschrauben, um dann tief zu fallen.

Ein gutes Handicap beruht auf Wachstumsprozessen gepaart mit Leidenschaft, ein stetiges Verlassen der Komfortzone, Geduld und Zeit und gesunder Resilienz, die vielen Rückschläge zu überstehen.

Auch beim Golfen braucht es einen austrainierten und beweglichen Körper, um den Schlägerkopf mit mindestens 90mph an den Ball zu bringen.

Ansonsten sind 200 Meter-Schläge kaum möglich.

Und die braucht es, um komfortabel einstellig spielen zu können.

Anhand dieser Liste erkennst Du einige Merkmale, die für einstellige Handicaps so normal sind, wie für Erwachsene das Laufen normal geworden ist.

Der mühsame Wachstumsprozess bis die Abläufe verinnerlicht wurden, ist vergessen.

Gute Handicapper haben

  • ausreichend Länge, um komfortabel „in regulation“ ins Grün zu schlagen
  • Abrufbarkeit bzw. Konstanz, um Grüns regelmäßig zu treffen
  • Schlägerkontrolle und Ball-Auge-Koordination und bringen nicht nur Annäherungen komfortabel nahe an den Stock
  • Gut geschulte Zielfokussierung
  • die nötige Ruhe und Feinjustierung, um so gut zu putten, als würden sie die Gehirnoperation an einem Floh durchführen
  • gelernt, Grüns zu lesen und Gefälle und Grain zu berechnen und ins Spiel einzubeziehen – selbst bei Schlägen ins Grün
  • gelernt, Höhenunterschiede und Windverhältnisse berechnen und ins Spiel einzubeziehen
  • eine mutige, offensive Spielweise – bis zum letzten Putt
  • das Durchhaltevermögen, Durststrecken souverän zu überwinden
  • gelernt, Hanglagen zu berechnen und im Gleichgewicht zu bleiben
  • auch in Drucksituationen ihren Rhythmus beizubehalten
  • gelernt, ihre reale Leistung einzuschätzen und spielen so gut, wie tagesaktuell geht
  • genug Kondition für gute Konzentration bis zum letzten Putt
  • gelernt, entschlossen und freudig die Herausforderung anzunehmen
  • gelernt, bedacht und entschlossen zu agieren
  • nichts zu bereuen
  • akzeptiert, sich beobachten und vergleichen zu lassen
  • Abstand zu Mitspielern, Caddys und Zuschauern, um sich nicht beeinflussen zu lassen
  • gelernt, Entscheidungen entschlossen und ohne Widerruf zu treffen
  • viele Turniere und Runden auf vielen Plätzen unter allen Witterungsbedingungen gespielt
  • immer Lust auf Training und Challanges mit Gleichgesinnten
  • den Mut, neue Pfade zu betreten
  • Disziplin, sich zu beherrschen und wie ein Roboter zu funktionieren

Denkst Du jetzt desillusioniert: „oh je, das schaffe ich nie?!“

Versetze Dich zurück in Dein Krabbelalter.

Du hast nicht gedacht.

Du hast gemacht.

Und … Du bist mehr als 100 mal auf den Allerwertesten gefallen!

Quatsch … mehr als 1000 mal!

Und … Du hast trotzdem Laufen gelernt.

Als Kind hast Du Dir niemals Gedanken gemacht, ob Du das jemals schaffen würdest.

Du hast es getan.

Hast agiert.

Nicht lamentiert.

Gutes Golf heißt handlungskompetent zu agieren und Rückschritte als Brücken zum Erfolg zu betrachten

Wahrscheinlich wirst Du kein zweiter Martin Kaymer oder Tiger Woods.

Dennoch kannst Du solide Golf spielen lernen und Spaß auf dem Golfplatz haben.

Sobald Du verstehst, dass es erfolgreicher ist, 50 Meter-Schläge übers Fairway zu toppen denn 180 Meter-Schläge ins Aus zu feuern, bist Du auf dem richtigen Weg.

So peinlich das auch ist, Du brauchst Dich nicht für solche Schläge zu schämen.

Hauptsache das Ergebnis ist akzeptabel.

Okay, das tut weh und ist wider den Stolz.

Ein knackiger Schlag fühlt sich einfach wohler an, als dieses elende ‚rumgetoppe.

Solange der Topper auf der Bahn bleibt und der „gelungene Schlag“ im Aus landet, solltest Du Dich für den Topper entscheiden.

Gutes Golf mit schlechten Schlägen ist wie missratener Kuchen. Jeder Bissen ist lecker und das Sahnehäubchen verziert den Schlamassel.

Die Möglichkeitsform, den Theken-Konjunktiv wie „hätte ich doch besser …“ hast Du ab sofort aus Deinem Wortschatz gestrichen. Golf spielt sich effektiver auf dem Fairway denn mit Worten.

Fazit: Manchmal wäre es gut, Profi zu sein. Profis können ihr Handicap nicht verbessern.

Sie haben keines.

Solange Du als Amateur ein Handicap hast, ist das Handicap eine Messgröße für Deinen Einsatz, Fitness, Performance, Taktik, Selbstkontrolle, Handlungskompetenz und Wahrnehmung.

Profis müssen immer gut spielen. Sonst gibts nichts zu Essen auf den Tisch. Als Amateur dürfen wir bei jeder Gelegenheit gut spielen – hohe Hausnummern verletzen das Ego, sind jedoch „normal“ für Amateure.

Für ein gutes Handicap gibt es keine Abkürzung. Handicap verbessern setzt einen Wachstumsprozess der Persönlichkeit und viel Erfahrung voraus.

Sind Dir diese Schritte eine Anregung, Dein Handicap zu verbessern?

Die Wirkung stellt sich nicht sofort ein.

Du wirst Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre benötigen, Deine Emotionen zu kontrollieren oder die Risiken zu minimieren.

Bei Fragen komm gerne auf mich zu.

Herzliche Grüße und eine erfolgreiche Saision, da geht noch was!

Wencke

PS: Pssst – das hier willst Du nicht wirklich wissen!

Ganz in echt – Du WILLST es nicht wissen!

Stopp einfach hier und verzichte auf diese Info.

Wirklich. Das willst Du nicht wissen!

Nein!

Was?

Du bist immer noch da?

Nein!

Vergiss es!

Okay!

Nicht ohne meinen Anwalt!

Ehrlich!

Ich erzähle hier nicht, dass sich mein damaliger 4er Partner vor jedem Turnier 2 Bierchen getrunken hat.

Zur Not durfte es auch ein Kurzer sein.

Ja, auch wenn seine Startzeit um 7:30 Uhr war!

Damit ist alles gesagt.

Bist Du jetzt zufrieden?

Och bitte!

Gib auf!

Waaas?

Du bist immer noch hier?

Jetzt steig endlich aus!

Ich mag Deine Hartnäckigkeit!

So sei es.

Nicht ohne meinen Anwalt!

Also

So wie Radprofis unter Asthma leiden,

leiden Golfprofis unter Despressionen

  … oder eher das ADHS? Hmmmm ….

Natürlich nicht jeder einzelne. Einige!

Wir golfen nicht zum Broterwerb!

So willst Du nicht Dein Handicap verbessern!

Wir brauchen das nicht!

Einverstanden?

Danke!

Das hast Du bitte nicht von mir!

Stand irgendwo in den Tiefen des Internets!

Oder hat Dir irgendjemand auf der Runde erzählt!

Versprochen?

Schlag ein!

Ende

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